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Über Grottenolme

  • Autorenbild: Blackmortis
    Blackmortis
  • 12. Apr.
  • 1 Min. Lesezeit

Blackmortis: Über Grottenolme

Illustration: Magic Media & Canva | Blackmortis





Verborgen unter Kalkgestein

Ist der Grottenolm daheim

Ein Wesen, das sich kaum bewegt

Jahrzehntelang in Höhlen lebt

Als Larve schlängelt es herum

Glitschig, nackend - schlicht: ein Wurm.

 

Kategorisch zählt als Schwanzlurch 

Was rosablass die Tiefseen furcht

Kalt darf’s nicht sein, dafür gern feucht

Wenn’s hungrig durch das Finstre fleucht

Indes erweist der Felsenkarst

Sich dem Menüplan äußerst karg.

 

Nur selten irrt sich ein Getier

In dies entlegene Lurchrevier

Wasserassel, Garnele, Krebs

Sind hier wenig unterwegs

Weshalb Olme sich gemächlich regen –

Ihre Fastenkur zu überleben.

 

In der klammen Tropfsteinhöhle

Scheint‘s trotz allem recht bekömmlich

Dem Faulpelz aller Geisterlinge

Mit stummeligen Vorderfingern

Möge er im Schoß der Erde

Mindestens einhundert werden!

 

© Blackmortis



 

 

Grottenolme (Proteus anguinus) zählen als Amphibien, die ihre gesamte Lebenszeit im Larvenstadium verbringen. Sie werden den Schwanzlurchen zugeordnet und sind mit den Salamandern verwandt. Dabei erreichen sie eine Körperlänge von bis zu dreißig Zentimetern und können siebzig Jahre alt werden. Forscher vermuten, dass sogar eine Lebensspanne von einhundert möglich ist. Ihr farbloses Erscheinungsbild wirkt wegen der durchscheinenden Blutgefäße blassrosa oder fleischfarben. Grottenolme atmen sowohl über die Lunge als auch die Kiemenbüschel. Sie sind in der Lage, über einen langen Zeitraum hinweg (wahrscheinlich bis zu sechs Jahre) ohne Nahrung auszukommen. Um Energie zu sparen bewegen sie sich recht sparsam mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von fünf Metern pro Jahr.


In Deutschland leben Grottenolme nur in der Hermannshöhle in Sachsen-Anhalt im künstlich angelegten Olmensee. In den 1930er und 1950er Jahren wurden dort aus Istrien stammende Exemplare angesiedelt.





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