
Ein sichtlich wohlgenährter und entspannter Kleiber an der Vogeltränke.
Der eigenwillige kleine Kerl ist mir sehr ans Herz gewachsen. :-)
Foto: Blackmortis
Am Vogelhaus auf dem Balkon
Erkennt man ihn von Weitem schon
Buntgefärbt, robuster Charme
Im Federkleide wohligwarm
Es handelt sich um einen Kleiber
Von dem ich hier so glühend schreibe.
Sein Äußeres wirkt – nun ja - kompakt
Wenn er resolut nach Körnern hackt
Er pfeift in mannigfachen Tönen
Mir melodiös den Tag zu schönen
Kopfüber marschiert er gern am Baum
Der General vom weichen Flaum.
Mit kohleschwarzem Augenstreif
Sei’s nun Männlein oder Weib
Loht er rotbraun an den Flanken
Orange am Bäuchlein – selbst die schlanken
Ein Schimmer oben in Blaugrau
Der Kleiber ist schon eine Schau!
Gibt er sich ein Stelldichein
Ist’s Futterhaus an ihm allein
Als Spechtmeise ebenso bekannt
Siedelt er im ganzen Land
Durch Wälder, Parks und unsre Gärten
Ziehen sich die Kleiberfährten.
Im Winter reist er nicht gen Süden
Zuhaus‘ scheint es ihm mehr zu liegen
Sein Name sei zu hinterfragen
Weshalb wir Kleiber zu ihm sagen:
Dank der lehmumschmückten Höhle
Dass ihm keiner seine Küken stehle.
Er ist ein recht besonderer Vogel
Und deshalb nicht genug zu loben
Dies Wesen samt dem Opernsang
Ein Kletterer am Rindenstamm
Welch‘ Jammer wär’s ihn zu vermissen:
Davor bewahre mich mein Hort an Nüssen!
© Roesia Black
Sicherlich haben ihn Viele schon einmal gesehen, doch vermutlich kennen ihn die Wenigsten unter seinem Namen »Kleiber«. Er ist mit seiner zackigen, beinah‘ militärischen Art ein wirklich amüsanter Zeitgenosse und der einzige unter unseren heimischen Singvögeln, der sich kopfüber am Stamm abwärts bewegen kann. Ich beobachte ihn immer wieder sehr gern und bin jedes Mal aufs Neue erstaunt über sein umfangreiches Klangrepertoire. Wie traurig wäre unsere Welt, gäbe es den Kleiber nicht!