Nachtmahr
ein teuflisch' Spiel

Johann Heinrich Füssli, Public domain, via Wikimedia Commons
Nachtmahr
von Johann Heinrich Füssli | 1781
Schauriges
Gemälde
Schwarze Romantik & Erotik
Zwischen Traum und Wirklichkeit
Schlief um Mitternacht ein Weib
Kopfüber liegend hingegossen
Von langem Engelshaar umflossen
Träumend hing ihr Haupt herab
Frischer Schnee auf schwarzem Samt.
Ein dunkler Alb kam über sie
Hämisch grinsend – kurz: ein Vieh
Als Nachtmahr stellte er sich vor
Schwang sich übers Weib empor
Verlockt von blonden Engelslocken
Ihrem Leibe aufzuhocken.
Sein Grauen fand sie in dem Traum
Zu zwei’n mit ihr in jenem Raum
Das Weib sich windend in den Laken
Im Angesicht des Schauderhaften
Bald reckte sie sich ihm entgegen
An Nachtsmahrs finstrer Lust zu beben.
Der trieb mit ihr sein teuflisch‘ Spiel
Nacht für Nacht - wie’s ihm gefiel
Des Weibes Furcht ihm sehr ergötzlich
Zumal in Schlafes Hand verletzlich
Ein Dämon, sie im Alb zu quälen –
Die Schlummernde als Braut erwählend.